Comandante Presidente Hugo Rafael Chávez Frías PRESENTE!
Der Comandante der Bolivarischen Revolution ist tot. In einer über alle Rundfunk- und Fernsehsender Venezuelas übertragenen Ansprache hat Vizepräsident Nicolás Maduro informiert, dass Präsident Hugo Chávez gestern um 16.25 Uhr seinen zweijährigen Kampf gegen den Krebs verloren hat. „Danke, Präsident, wo auch immer Sie jetzt sind. Und unser Volk bitten wir, diesen Schmerz in Frieden zu lenken“, erklärte Maduro. „Wir hier sagen unserem Volk, dass wir den Comandante Presidente zu seiner letzten Ruhestätte begleiten werden.“
Im Namen der Venezolanerinnen und Venezolaner sprach der Vizepräsident allen Brudervölkern der Welt „ewigen Dank“ für die erwiesene Unterstützung in dieser schweren Etappe aus. Die Bevölkerung rief Maduro auf, Disziplin zu wahren: „Liebe Landsleute, Mut, Kraft, wir müssen über diesen Schmerz und diese Schwierigkeiten hinauswachsen!“ Er warnte vor Schwanken und Gewalt: „Es darf keinen Hass geben, nur Liebe, Frieden, Einheit, Disziplin!“
Er lud die Venezolanerinnen und Venezolaner ein, sich am Militärkrankenhaus in Caracas und auf den Plazas Bolívar im ganzen Land zu versammeln, um für die ewige Ruhe des Comandante zu beten. „Ruhm und Ehre für Hugo Chávez, er lebe für immer!“
Hugo Chávez wird am Freitag in einer offiziellen Staatszeremonie beigesetzt. Das kündigte der Außenminister des südamerikanischen Landes, Elías Jaua, an. Zunächst wird der Leichnam des gestern um 16.25 Uhr Ortszeit dem Krebsleiden erlegene Comandante in die Militärakademie Venezuelas überführt, wo er aufgebahrt werden soll. Derzeit werde die genaue Route vom Militärkrankenhaus dorthin geprüft, damit das Volk Chávez auf seinem letzten Weg begleiten und am Paseo Los Próceres, auf dem sonst Militärparaden stattfinden, empfangen kann. Erwartet werden am Freitag auch zahlreiche Staats- und Regierungschefs vor allem aus Lateinamerika, um von Hugo Chávez Abschied zu nehmen.
Wo der Comandante dann endgültig beigesetzt werden soll, werde ebenfalls in den nächsten Stunden bekanntgegeben, so Jaua. Aus Kreisen der Anhänger des verstorbenen Präsidenten wurde bereits die Forderung laut, ihn in den Panteón Nacional, die nationale Ruhmeshalle, zu überführen. Dort ruhen auch die sterblichen Reste des Nationalhelden Simón Bolívar und anderer großer Persönlichkeiten Venezuelas.
Die venezolanische Regierung hat eine siebentägige Staatstrauer angeordnet und alle Schulen und Universitäten für den 6., 7. und 8. März geschlossen. Die Sicherheitskräfte und die Nationalen Bolivarischen Streitkräfte sind in Alarmbereitschaft gesetzt worden und haben Posten bezogen, um Frieden und Ruhe zu bewahren. Jaua rief die Medien dazu auf, die Trauer des Volkes zu respektieren.
„Wir alle gemeinsam werden garantieren, was uns Chávez hinterlassen hat: Unabhängigkeit, Souveränität, Stabilität. Das ist es, was wir weiter aufbauen werden“, unterstrich Jaua, der zugleich darauf verwies, dass die nächsten Schritte in der Verfassung Venezuelas eindeutig festgelegt sind: „Es gibt keinen Raum für Spekulationen, wir werden tun, was uns der Präsident aufgetragen hat, und das ist, die Verfassung zu erfüllen. Chávez lebe hoch für immer!“
Nach der 1999 in einer Volksabstimmung verabschiedeten Verfassung müssen Neuwahlen innerhalb von 30 Tagen stattfinden, also bis zum 4. April. Ob die Venezolaner somit am Osterwochenende zur Abstimmung gerufen werden oder ob die Wahlen am darauffolgenden Wochenende stattfinden, wurde noch nicht mitgeteilt.
Kondolenzbotschaften treffen aus aller Welt in Venezuela ein. Als erster ausländischer Staatschef hatte sich noch am gestrigen Abend der sichtlich um Fassung ringende bolivianische Präsident Evo Morales zu Wort gemeldet. Er sei „am Boden zerstört“, so der enge Verbündete des venezolanischen Staatschefs. Umringt von den Mitgliedern seines Kabinetts und führenden Vertretern der sozialen Bewegungen seines Landes ordnete Morales eine siebentägige Staatstrauer in Bolivien an und würdigte „meinen solidarischen Genossen, den lateinamerikanischen revolutionären Genossen, der für sein Heimatland und das große Heimatland Simón Bolívars gekämpft hat, ein Genosse, der sein ganzes Leben für die Befreiung des venezolanischen Volkes, des lateinamerikanischen Volkes gegeben hat.“
In Quito würdigte Ecuadors gerade wiedergewählter Präsident Rafael Correa den Verstorbenen: „Lieber Hugo, heute mehr denn je werden wir deinen Träumen folgen, die die Träume des Großen Heimatlandes sind!“ Correa ordnete eine dreitägige Staatstrauer an und zitierte die Zeilen des revolutionären venezolanischen Volkssängers Alí Primera: „Diejenigen, die für das Leben gestorben sind, können nicht als tot bezeichnet werden.“
Auch in Argentinien herrschen drei Tage Staatstrauer. Die Präsidentin des Landes, Cristina Fernández de Kirchner, reiste noch in der Nacht auf den heutigen Mittwoch in Begleitung ihres uruguayischen Amtskollegen José Mujica nach Caracas. An allen offiziellen Gebäuden Argentiniens wurden die Fahnen auf halbmast gesetzt.
Die Regierung in Havanna erklärte in einem offiziellen Kommuniqué, Kuba werde der Erinnerung und dem Erbe des Comandante Presidente Hugo Chávez ewig loyal sein und sich weiter für dessen Ideal von der Einheit der revolutionären Kräfte und der Integration und Unabhängigkeit Unseres Amerikas einsetzen: „Sein Beispiel wird uns in den kommenden Schlachten führen!“ Der Staatsrat ordnete für heute und morgen eine zweitägige „offizielle Trauer“ sowie für Freitag, den Tag der Beisetzung Chávez‘, einen „nationalen Trauertag“ an.
Auch wir trauern mit dem venezolanischen Volk um einen grossen Revolutionär!
Quelle Redglobe
Schreibe einen Kommentar