DKP queer – unsere Forderungen – Teil 1

Das 37. Bundestreffen von DKP queer hat beschlossen, unsere Forderungen abschnittsweise auf unserer Homepage zu veröffentlichen. Wir würden uns über eine rege Diskussion darüber freuen.

DKP queer – Unsere Forderungen

1. Einleitung

Der Begriff „sozialistischer Humanismus“ mag für viele plakativ erscheinen, für uns aber hat er konkrete Bedeutung. Er fordert aktives Eintreten für den Fortschritt, für das wahrhaft Menschliche. Er orientiert sich auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Menschen, betrachtet den Menschen als das höchste Wesen und weiß, dass seine allseitige Entwicklung die völlige Umgestaltung aller sozialen Verhältnisse voraussetzt.

Zur allseitigen Entwicklung der Persönlichkeit gehört auch die freie Entfaltung des Geschlechts und der Sexualität, verbunden mit der Selbstbestimmung der Lebens- und Liebensweise.

Freie Entfaltung zuzulassen, bedeutet, Freiheit zur Selbstbestimmung zu gewähren und nicht zu bewerten. Dies beginnt mit der Freiheit, sich, sein Geschlecht, seine Lebensart sowie seine Rolle in der Gesellschaft selbst definieren zu können.

Die Beurteilung eines Menschen darf keinem anderen Menschen zugestanden werden. Mit der Aufnahme des Geschlechts in Ausweis oder in sonstige Akten beginnt bereits eine Einschränkung dieser Freiheit des Menschen. Freie Entfaltung zuzulassen, bedeutet auch, Meinungs- und Informationsfreiheit, Pressefreiheit, freie Wahl des Berufes, des Wohn- und Aufenthaltsorts, Bewegungsfreiheit und Freiheit des persönlichen Umfeldes zu gewährleisten.

“Die DKP tritt für die Anerkennung und rechtliche Gleichstellung von Lebensentwürfen jenseits der bürgerlichen Ehe ein und fordert die Gleichstellung selbstbestimmter Lebensweisen. Sie steht an der Seite emanzipativer, gegen Diskriminierung gesellschaftlicher Minderheiten wirkender Bewegungen.” (Parteiprogramm der DKP, Stand 2006)

Wir leben in der Zeit einer wirtschaftlichen Krise, in der die Angst vor sozialem Abstieg um sich greift. Gewaltsame Übergriffe auf Menschen mit unterschiedlichen Lebens- und Liebensweisen, Fremde, Beeinträchtigte finden – bis hin zu Mord – vermehrt statt und Denunziation und Mobbing – auch durch Vorgesetzte oder Chefs – sind gesellschaftlicher Alltag. Daher erscheinen unsere Forderungen dringender denn je.

Unsicherheit im Beruf, Unsicherheit im ganzen Leben wird heute für viele Menschen wieder zur prägenden Erfahrung. Die Klasseninteressen des Großkapitals rücken Normen wie Egoismus, Gier, Rücksichtslosigkeit und die Profitabilität und Leistung als letzte Kriterien für die Beurteilung der Menschen in den Mittelpunkt. Ausdruck dafür ist die soziale Polarisierung; diese geht einher mit dem Abbau bürgerlich-demokratischer Rechte.

Fortsetzung folgt!

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