Liebknecht-Luxemburg oder Ebert-Noske
Wie jedes Jahr werden sich am zweiten Januar
Sonntag zehntausende auf den Weg zu den Gräbern von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht machen, die im Januar 1919 heimtückisch ermordet wurden.
So gibt es am 13. Januar auch wieder eine Demonstration zum Gedenken an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Ein Teil der Demonstranten, so auch wir, werden in dieses Gedenken auch Wladimir Ilitsch Lenin einschliessen, der am 21. Januar 1924 verstarb.
Neu ist, dass es 2013 eine zweite Demonstration gibt. Für die Medien von den Enkeln und Urenkeln derer initiiert, die den Mordbefehl gaben. Pünktlich ein Jahr bevor es sich zum einhundertsten mal Jährt, dass Karl Liebknecht den Kriegskrediten als einziger Reichstagsabgeordneter nicht zustimmte und ein weiteres Jahr bevor noch ein 100. Jahrestag bevorsteht, als er 1915 den Hauptfeind im eigenen Land, den deutschen Imperialismus brandmarkte!
Warum also diese neue Demonstration?
Bisher kamen die Medien nicht an der LL(L)-Demo vorbei. Man musste darüber Berichten, ob man wollte oder nicht. Wenn auch oft die Berichterstattung abwertend und hetzerich war. Aber es wurde darüber berichtet.
In diesem Jahr werden die Medien wohl vor allem über die andere Demo berichten. Wohl nicht abwertend und nicht hetzend!
Diese neue Demo firmiert unter dem guten Namen „Rosa & Karl“. Aber hiess Ebert nicht mit Vornamen Friedrich, und der Arbeitermörder Noske hiess doch auch nicht Rosa, sondern Gustav Eine Friedrich & Gustav-Gedenk-Demo?
Da geht doch keiner hin, der auch nur ein ganz kleines bisschen links ist. Und da ja auch ein paar Linke an der neuen Demo teilnehmen sollen bedient man sich eines guten Namens!
Ich geh doch, wenn ich Rosa und Karl gedenken will, nicht auf eine Demo, die die Tradition ihrer Mörder fortsetzt.
Bei näherem Bedenken verstehet man schon, warum die Initiatoren der Rosa & Karl-Demo sie nicht Ebert & Noske-Demo nennen. Das wäre zwar ehrlich, aber dann gingen ja nicht genug für die Medienberichterstattung hin.
Nur mal so nebenbei noch, zu dieser Demonstration rufen unter Anderem auch Kriegshetzer und Kriegstreiber auf. Der JUSO-Sprecher Sascha Voigt z.B. der schön kaschiert eine BRD Beteiligung am Libyenkrieg gefordert hat, oder Fabian Weißbarth, der stellvertretender JUSO-Vorsitzender in Berlin ist und Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht wohl damit gedenken will, indem er mit ihren zentralen theoretischen Erkenntnissen bricht, indem er z.B den Beschluss der Berliner Jusos verteidigt, gegen den Iran mit einem militärischen Erstschlag vorzugehen.
Wir rufen dazu auf, beteiligt euch nicht an der Ebert-Noske-Demo! Kommt am 13. Januar um 10 Uhr an die U-Bahn Station Frankfurter Tor zur Liebknecht-Luxemburg-(Lenin) Demonstration!
Aus der UZ zum Thema: Nina Hager – „eine gezielte Provokation“
Vgl. dazu LLL-Demo, Antikommunismus und „antideutsche“ Provokationen. Ehrt Lenin, Liebknecht, Luxemburg!
–> http://spartacist.org/deutsch/extra/spartakistextrablatt.pdf
Zwar trotzkistisch, dennoch genehmigt.
Wie grosszügig, Thomas ;)…Auch wenn die SpAD meiner Meinung nach mit Trotzkismus wenig gemein hat…Es geht aber um etwas anderes:Wie ist es zu schaffen, das LLL-Gedenken mit aktuellen Forderungen in der Krise zu verbinden und daraus mehr als eine linke Traditionsdemo zu machen?Hierzu ein Beitrag von ARAB:https://linksunten.indymedia.org/de/node/76560