Lust auf Leben – CSD München 2009
Unter dem Motto „Lust auf Leben“ zogen am Samstag, dem 11. Juli 2009 ca. 3.000 Menschen durch München. 30.000 schauten am Straßenrand der „Politparade“ des CSD (Christopher Street Day) zu.
Vertreten waren von der linken politischen Seite u.A. die SDAJ, DKP queer, die Partei „DIE LINKE“, solid und die Gewerkschaft Ver.di .
„Love Knows no Gender – gemeinsam gegen Sexismus und Homophobie“ war die Aufschrift des SDAJ Transparent, hinter dem sich SDAJ und DKP queer Genossinnen und Genossen aufstellten, egal ob Schwul, Lesbisch, Bi oder Hetero.
Für den Einsatz der SDAJ Genossinnen und Genossen möchten wir uns auch in diesem Jahr sehr herzlich bedanken.
Neben einem gemeinsamen Flyer, der o.G. Parteien, Organisationen und Gewerkschaft wurden auch eigene Publikationen unter die Massen der Zuschauer und der Teilnehmer der Demonstration gebracht.
Der gemeinsame Flyer, der vor allem auf den vierzigsten Jahrestag des Stonewallaufstandes einging, zeigt dass der CSD nicht wie von vielen behauptet ein „Karneval im Sommer“, sondern eine politische Manifestation ist, auch wenn viele Teilnehmer dies nicht mehr wissen oder wahrhaben wollen.
Die repolitisierung der CSDs ist eine der Aufgaben die sich DKP queer gesetzt hat.
40 Jahre Stonewall war aber nicht die einzige politische Aussage. Ein Wagen der Parade befasste sich mit der nach wie vor praktizierten Verfolgung Homosexueller in manchen Staaten. So werden Homosexuelle unter Anderem in Saudi-Arabien, Iran, Jemen und dem Sudan von Staatswegen umgebracht.
Es sind aber nicht nur muslimische Staaten die verfolgen. Es gibt vor allem in ehemaligen britischen Kolonien noch immer viktorianische Gesetze die teilweise über 150 Jahre alt sind, die Homosexualität unter Strafe stellen. Erst vor kurzem wurde in Indien die Verfolgung Homosexueller vom obersten Gericht als verfassungswidrig erklärt und aufgehoben. (wir berichteten)
Thomas Knecht, Org. Verantwortlicher der Kollektiven Leitung von DKP queer, der zum ersten mal an dieser Parade teilnahm, erklärte zur Polizeipräsenz auf dem CSD München ironisch:
„Man würde sich wünschen, dass die Staatsmacht sich auch auf der Demo gegen die NATO Sicherheitskonferenz so verhalten würde wie hier und heute.“
Ein schöner, wenn auch unrealistischer Wunsch, denn sie verhielt sich für münchener Verhältnisse mehr als friedlich. Kein Schlagstock und kein Helm war zu sehn. Was allerdings auch Thomas weiß, denn die Kriegsgewinnler, Kriegstreiber, Kriegsverbrecher um den ehemaligen Diplomaten und neuen Organisator der NATO SiKo Wolfgang Ischinger sind sehr willkommene „Gäste“ der bayerischen Landeshauptstadt.
Da die Beteiligung von SDAJ und DKP queer wie im letzten Jahr sehr erfolgreich war, werden wir uns überlegen, ob wir 2010 neben unserem Block in der Parade nicht auch einen Infostand machen werden.