Missbrauchsopfer sollen an Missbrauch selbst schuld sein?

Das Oberhaupt der polnischen Bischöfe, Erzbischof Jozef Michalik, hat mit einem Interview für einen neuen Skandal in der römisch-katholischen Großsekte gesorgt.
Michalik wurde zu den letzten Fällen von Kindesmissbrauch wie folgt zitiert: „Viele Fälle des Missbrauchs hätten vermieden werden können, wenn die Beziehungen zwischen den Eltern gesund wären.“
Auch soll er gesagt haben, dass der Missbrauch oft dadurch herbeigeführt würde, wenn das Kind Liebe suche. Dann verlöre es sich selbst und zöge noch den anderen Menschen mit hinein.
Dies hat ihm den Vorwurf eingebracht, die Eltern und sogar den Kindern selbst die Schuld am sexuellen Missbrauch zuzuschieben.
Umgehend wurde ein Dementi in die Welt gesetzt. Es handele sich dabei um einen „Versprecher“. Er habe in seiner Rede die Fälle von Kindesmissbrauch verurteilen und nicht die Kinder dafür verantwortlich machen wollen.
Diese „Entschuldigung“ reicht bei weitem nicht aus! Der polnische Kinderrechtsbeauftragte Marek Michalak nannte die Äußerungen des Erdbeerschorsch „unzulässig“, auch andere kritisierten Michalik für seine Wortwahl.
Die polnische Bischofskonferenz tagt momentan in Warschau, wo sich die Bischöfe unter anderem mit internen Prozeduren bei Missbrauchsfällen beschäftigen. Dass die römisch-katholische Großsekte nach wie vor diese Verbrechen „intern“ klären darf ist ungehäuerlich!
Wir fordern weg mit den Sondergesetzen für Großsekten!
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