Solidarität mit den Angeklagten

In der zentralpolnischen Stadt Plock rund 100 Kilometer von Warschau entfernt, mit ihren knapp 120.000 Einwohnern, hat am Mittwoch dem 13. Januar 2021 ein Prozess gegen drei Frauen begonnen, die die von Katholiken verehrte „Jungfrau Maria“ 2019 mit einem regenbogenfarbenen Heiligenschein gezeigt hatten.

Wenn die Angeklagten Elzbieta P., Anna P. und Joanna G. wegen Verletzung religiöser Gefühle schuldig gesprochen würden, müssen sie mit einer Haftstrafe von bis zu zwei Jahren rechnen. Die Regenbogenflagge symbolisiert den Kampf von Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung für Gleichberechtigung. Die katholische Kirche nicht nur in Polen und die eng mit ihr verbandelte Regierungsmehrheit in Warschau bekämpfen die LGBTQ-Bewegung auf das heftigste.

„Ich glaube nicht, dass ein Regenbogen irgendjemanden verletzen kann“, so Elzbieta P. vor Prozessbeginn „Ich habe kein Verbrechen begangen.“ Die Marien-Abbildung soll der „Schwarzen Madonna von Tschenstochau“ ähneln.

Dabei handelt es sich um eine Pilgerstätte mit stark konterrevolutionärem Charakter. Der Anführer der polnischen konterrevolutionären Bewegung „Solidarnosc“ Lech Walesa trägt sie seit Jahrzehnten am Revers.

Vor wenigen Tagen sprach Jaroslaw Kaczynski, Vorsitzender der milde formuliert „rechtspopulistischen“ regierenden PiSer-Partei, erneut favon, dass die LGBTQ-Bewegung eine „Gefahr“ sei. Ebenso sieht Kaczynski in unserer polnischen Schwesterpartei Komunistyczna Partia Polski KPP eine Gefahr und versucht sie  zu illegalisieren.

Unsere Solidarität gilt den Verfolgten. Den drei Angeklagten wie auch unserer Schwesterpartei.

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