XIX. Bundeskongress der SDAJ

desdaj»Keinen Menschen der Bundeswehr! Kein Fußbreit den Faschisten! Keine Chance dem Kapitalismus!«

Unter diesem Motto tagte am 14. und 15. März 2009 der 19. Bundeskongress der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ). Knapp 100 junge Genossinnen und Genossen aus dem ganzen Bundesgebiet trafen sich wärend der schwersten Krise, die das kapitalistische System der BRD jemals erschütterte, in Hannover, um die politische Ausrichtung ihres Verbandes für die nächsten zwei Jahre zu entwickeln und die Vorgehensweise zu beschließen. Genossinnen und Genossen von fast 20 Schwesterorganisationen der SDAJ waren als Gäste auch auf dem Kongress.

Im Moment sind über 10.000 BRD Soldaten außerhalb des Landes im Einsatz, kritisiert die SDAJ. Diese Soldaten »werden für einen Krieg missbraucht, der ihre Gesundheit und ihr Leben gefährdet und einzig im Interesse deutscher Konzerne liegt! Tausende Soldaten trugen bislang physische und psychische Schäden davon. Die Gefahr, bei einem Auslandseinsatz getötet zu werden steigt. Damit sinkt zugleich die Anziehungskraft des Jobs bei der Bundeswehr, was angesichts der steigenden Truppenstärke und der gleichzeitigen hohen Fluktuationen der eingesetzten Soldaten für die Bundeswehr und ihre Strategie zu einer Gefahr wird.«

Dieser Gefahr will die Bundeswehr schon heute aus dem Weg gehen. Die Rekrutierungsarbeit wird immer weiter angekurbelt. 599 Werbeeinsätze mit einem Buget von über einer Million Euro führten Jugendoffiziere allein 2008 in Arbeitsagenturen, Schulen und Messeveranstaltungen durch. Genau diese Werbeeinsätze sind die Achillesferse der Bundeswehr und des BRD Militarismus und genau diese Achillesferse will die SDAJ mit ihrer bundesweiten Kampagne »Keinen Menschen – keinen Cent – keinen Fußbreit der Bundeswehr!« angreifen und den Jugendoffizieren das Leben schwer machen.

Ausserdem stellte der Kongress fest, dass mit der Krise nicht nur eine stärkere Aggression des deutschen Imperialismus nach Außen hin verbunden ist, sondern dass sich auch eine heftigere soziale und politische Repression ins Innere auf die eigene Bevölkerung entwickeln wird. Die Geldspritzen des Staates in das Finanzkapital verschlingen eine halbe Billionen Euro an Steuergeldern, die später im Haushalt fehlen. Gespart wird natürlich im Sozial-und Gesundheitsbereich und vor allem in der Bildung. »Wir zahlen eure Krise nicht!«, heißt es deshalb im Einleitungsreferat des Bundesvorstandes.

»Rettet die Bildung – nicht die Banken und Konzerne!« Unter dieser Losung steht die zweite Kampagne der SDAJ, mit der die Genossinnen und Genossen sich im Juli an der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung der geplanten Protestwochen der Schüler und Schülerinnen beteiligen wollen. Bereits im vergangenen Herbst haben die Herrschenden einen Vorgeschmack von dem bekommen, was geschieht, wenn man es sich mit den Schülern in der BRD verscherzt. Über 100.000 wütende Schülerinnen und Schüler beteiligten sich an dem bundesweiten Schulstreik und trugen ihren Protest auf die Straße.

Der DKP queer Infostand war in jeder Pause gut besucht und das Grußschreiben der Kollektiven Leitung von DKP queer, an den 19. SDAJ BuKo kam auch gut an. Aus diesem Grund veröffentlichen wir ihn auch auf unserer Homepage.

Grußschreiben an den 19. Bundeskongress der SDAJ

Liebe Genossinnen und Genossen,
liebe Freundinnen und Freunde!

Wir übermitteln euch die herzlichen und solidarischen Grüße von DKP queer, der Kommission des Parteivorstandes der DKP die sich mit Orientierung, Geschlechtern und Praktiken menschlicher Sexualität beschäftigt.

Wir wünschen dem 19. Bundeskongress der SDAJ erfolgreiche Beratungen.

Das Motto eures Kongresses “ Keinen Menschen der Bundeswehr, kein Fussbreit den Faschisten, keine Chance dem Kapitalismus “ kann aktueller nicht sein.

Es zeigt, daß sich der revolutionäre Jugendverband der BRD mit allen Facetten des Klassenkampfes auseinandersetzt und dieses verbrecherische System dorthin befördern will, wo es hingehört. Auf die Müllhalde der Geschichte!

In eurem vom 15. Bundeskongress 2000 beschlossennen Zukunftspapier schreibt ihr:
„Selbstbestimmtes Leben heißt auch selbstbestimmte Sexualität. Wir lehnen die bürgerliche Moral und das überkommene Idealbild der bürgerlichen Familie als gesellschaftliche Norm ab. Wir wollen in einer Gesellschaft leben, in der homosexuelle Beziehungen gleichberechtigt neben heterosexuellen bestehen und die von vielfältigen Formen des Zusammenlebens geprägt ist.“

Seit 2005 engagiert sich DKP queer in der Sexualpolitik. Seit ende 2007 als Kommission des Parteivorstand der DKP.

Zwar ist der Paragraph 175 Mitte der neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts gefallen, doch noch immer wird man beäugt wenn man nicht der „Norm“ entspricht. Das wird wohl auch so bleiben, bis dieses System überwunden und der Sozialismus als erster Stufe zum Kommunismus, der klassenlosen Gesellschaft erreicht sein wird.

Weiter heisst es in eurem Zukunftspapier
„Der Aufbau einer sozialistischen Gesellschaftsordnung kann nur gegen den erbitterten Widerstand des Kapitals durchgesetzt werden. Er kann weder das Ergebnis von Reformen innerhalb des kapitalistischen Systems sein, noch kann er durch einen Putsch oder eine Verschwörung herbeigeführt werden. Die Macht des Kapitals kann nur durch den bewussten Klassenkampf der Arbeiterklasse zurückgedrängt und überwunden werden. Ein revolutionärer Bruch mit den kapitalistischen Eigentums- und Machtverhältnissen kann nur erfolgreich erkämpft und verteidigt werden, wenn die Mehrheit der Bevölkerung von der Notwendigkeit einer solchen Revolution überzeugt und darüber hinaus auch zur aktiven Beteiligung bereit ist. Um die Mehrheit der Arbeiterklasse von der Notwendigkeit eines revolutionären Bruches überzeugen zu können, ist es notwendig, reaktionäre Anschauungen (Rassismus, Sexismus, Konkurrenzdenken etc.) und den ideologischen Einfluss des Kapitals zurückzudrängen und Klassenbewusstsein, sowie Erkenntnisse des wissenschaftlichen Sozialismus in der Arbeiterklasse zu verbreiten.“

Dafür kämpfen auch wir!
Wie wir dies tun, könnt ihr euch an unserem Infostand Informieren.

Wir wünschen der SDAJ viel Erfolg bei der Gewinnung neuer Kräfte und im weiteren Kampf für den Sozialismus.

In diesem Sinne wünschen wir Euch für Euren Kongress viel Erfolg und jederzeit Spass über und unter selbstbestimmten Bettdecken.

Mit kommunistischen Grüßen

Kollektive Leitung
DKP queer