Endlich etwas positives aus Frankreich

In einem Interview mit dem französichen Homo-Magazin „Têtu“ (dickköpfig, eigensinnig bzw. stur) kündigt die französische Frauenministerin Najat Vallaud-Belkacemund die auch Sprecherin der Regierung ist an, dass sie Beratungen mit weiteren Ministern aufnehmen will, um „den Missbrauch der Konversionstherapien zu beenden“. Sie beklagte sich, dass gewisse evangelikale Gruppen in Frankreich versuchten, Homosexuelle durch „Therapien“ zu „heilen“.
Auch will sie eine Initiative starten, im Schulunterricht offener über Schwule und Lesben zu sprechen. im Interview beklagt sie, dass Schulbücher gegenwärtig „die sexuelle Orientierung von historischen Figuren und Autoren unterdrücken, sogar wenn sie deren Wirken detailliert beschreiben“.
Ein Beispiel das sie im Interview nannte ist der Lyriker Arthur Rimbaud. Ein Liebesgedicht Rimbauds wird z.B. ausführlich besprochen, ohne zu erwähnen, dass Rimbaud dieses Sonett an einen Mann geschrieben hat. Wenn die wahren Hintergründe gelehrt würden, könnten Vorurteile gegenüber Homosexuellen abgebaut werden. Da ist sich die 35-Jährige Ministerin sicher.
Die reaktionäre UMP Opposition ist um es freundlich auszudrücken über den Vorschlag der Ministerin nicht gerade erfreut. Der UMP Generalsekretär Bruno Beschizza erklärte in einer Pressemitteilung: „Die Regierungssprecherin gibt sich selbst das Recht, die Schulbücher der Kinder zu zensieren, um ihnen ihre Vision der Familie aufzuzwingen“, sie wolle die „Geschichte und Literatur“ umschreiben.
Nun, wenn sie damit die Literatur und Geschichte endlich vom Kopf auf die Beine stellt, ist das doch absolut zu begrüßen. Hoffen wir, dass sie auch weitere Maßnamen zur demokratisierung im Schulwesen in Angriff nimmt.
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