Hey Ratzinger

Wenn ich römisch-katholisch wäre, was Marx, Engels und Lenin sei Dank nicht so ist, hätte ich mich heute sehr gefreut.

Denn irgendwie wäre ich dann wohl davon ausgegangen, „Seine Heiligkeit hat an meinem Geburtstag auch an mich gedacht.“ Denn heute hat Joseph Ratzinger auch bekannt als „Papst Benedikt XVI“, die 179 im Staat der Vatikanstadt vertretenen Diplomaten zur traditionellen Neujahrsansprache empfangen. Das Oberhaupt der römisch-katholischen Großsekte nutzte seine Ansprache in diesem Jahr nicht nur dazu, um über „Religionsfreiheit“ und die Wirtschaftskrise zu reden, er sprach auch lange über das Thema Homosexualität.

Während sich Ratzinger zum einen gegen die Verfolgung von Christen in der ganzen Welt äußerte, stellt er Homosexuelle als „Bedrohung für die Zukunft der Menschheit“ hin.

In der Rede heisst es, dass die Politik von Staaten, die die traditionelle Familie auf Basis der Verbindung zwischen Mann und Frau in Frage stelle, eine „Bedrohung für die menschliche Würde und sogar für die Zukunft der Menschheit“ ist.

Die heterosexuelle Familie sei „nicht eine bloße gesellschaftliche Konvention, sondern die Grundzelle der ganzen Gesellschaft“ so setzt der letzte absolutistisch regierende Herrscher eines europäischen Staates, in der es überhaupt keine Familien gibt, seine Litanei fort. Ratzinger fordert aber die Staaten der Welt auf, eine Politik zu betreiben, die den „Wert der Familie“ betont, da sonst die weitere Entwicklung der Staaten gefährdet wäre.

Ratzinger geht scheinbar ernsthaft davon aus, dass Homosexuelle Menschen dazu übergehen, Kinder zu zeugen, wenn man ihnen nur verbietet, ihre Sexualität auszuleben.
Mir stellt sich die Frage, was Ratzinger mit der „Zukunft der Menschheit“ meint. Wenn man an die  rund sieben Milliarden Menschen denkt, die unseren Globus inzwischen bevölkern? Oder sieht Ratzinger „die Menschheit“ nur weiß, westlich und heterosexuell?

Ist es nicht auch merkwürdig, dass es innerhalb der römisch-katholischen Großsekte ca. 1,2 Millionen Priester und Ordensleute gibt, die sich dem Fortpflanzungsgebot verweigern, wenn sie sich an den Zölibat halten? Das geht ja schon in Richtung Schizophrenie Herr Ratzinger!

Homosexuelle haben heute in 76 Staaten mit Strafverfolgung zu rechnen, wenn ihre sexuelle Orientierung bekannt wird. In sieben Staaten werden homosexuelle von staatlicher Seite aus ermordet.

Dagegen ist die Religionsfreiheit für Ratzinger das „erste der Menschenrechte“, weil sie die „tiefste Realität der Person“ betreffen würde. Er bejammert die Tendenzen in einigen Staaten, die Rolle der Religionen zurückzudrängen. „Als ob sie Grund für Intoleranz wäre und nicht vielmehr ein schätzenswerter Beitrag zur Erziehung zum Respekt für menschliche Würde, Gerechtigkeit und Frieden“.  Für seine „Brüder im Glauben“ fordert Ratzinger also genau das, was er mehreren hundert Millionen von Schwulen und Lesben auf der ganzen Welt verweigert. Die Rede Ratzingers leistet der Verfolgung, Diskriminierung und Ermordung Homosexueller weltweit Vorschub.

Hey, Ratzinger – Homosexualität ist kein Verbrechen und auch keine Krankheit. Aber das was sie haben, nennt sich Homophobie. Und die ist (wie katholizismus im Übrigen auch) heilbar!

1 Kommentar zu „Hey Ratzinger

  1. „Hey, Ratzinger – Homosexualität ist kein Verbrechen und auch keine Krankheit“

    Ob etwas ein Verbrechen ist oder nicht bestimmt nunmal die Mehrheit, in vielen Ländern ist „es“ leider ein Verbrechen, in den meisten Religionen ist es ebenfalls eine Sünde oder etwas Negatives, selbst im häufig verklärten Buddhismus, ist es ganz klar etwas dass als hinderlich angesehen wird. Rein vom Biologischen betrachtet, ist es gleichfalls eine Krankheit. Da es das Überleben der Zellkolonie, des jeweiligen Menschen gefährdet, und nur darum geht es im Leben, rein wissenschaftlich betrachtet. Psychologisch betrachtet, ist es ebenso klar eine unbewusste Fehlkonditionierung und Prägung. Da aber eine Krankheit einen Leidensdruck bedingt, dürfte bei den Meisten nicht der Fall sein, wurde sie im „Kulturwandel“ aus dem ICD gestrichen, ändert an den Psychologischen Fakten aber nichts. Davon abgesehen, die jeweilige Sexualität, ist natürlich jedem seine eigene Sache und Recht und obliegt nicht dem wertenden Urteil anderer, dass diese Wertung in vielen Ländern und Köpfen noch stattfindet ist Schade. Aber kein Grund Fakten zu verdrehen, Homosexualität ist nicht „Normal“ es ist somit eine „Krankheit“, aber Eine, deren Heilung nicht nötig sein muss.

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