Über 1500 auf dem Festival der Jugend

Am Pfingstmontag endete das von der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ) organisierte »Festival der Jugend« in Köln. Insgesamt mehr als 1.500 Besucher, darunter über 650 Dauergäste, nahmen an dem Event in diesem Jahr teil.
Nachdem das letzte Festival bereits drei Jahre her war, hatte sich die SDAJ mächtig ins Zeug gelegt, um 2015 unter dem Motto »Make capitalism history – Die Zukunft gehört uns!« auf das direkt am Rhein gelegene Festivalgelände zu locken. Normalerweise findet das Festival der Jugend abwechselnd mit regionalen Pfingstcamps alle zwei Jahre statt. Die SDAJ hat zugunsten des 18. UZ Pressefests 2014 das Festival verschoben. Von hier nochmal Danke dafür!

Das Camp war vor allem geprägt durch verschiedene Diskussionsrunden und Vorträge, auch das gemeinsame Feiern kam dabei keineswegs zu kurz. Vor allem aktuelle politische Auseinandersetzungen und Themen wurden auf dem Festival debattiert. So diskutierte jW-Chefredakteur Arnold Schölzel mit Jugendlichen über die aktuelle Stimmungsmache gegen Russland. Die Journalistin und Autorin Susann Witt-Stahl, zugleich Chefredakteurin des ebenfalls im Verlag 8. Mai erscheinenden Musikmagazins Melodie & Rhythmus, stellte ihr Buch »Antifa heißt Luftangriff« vor, in dem sie harsche Kritik an der politischen Ausrichtung antifaschistischer Zusammenschlüsse und Organisationen übt. Phillip Becher, der erst vor wenigen Tagen das Buch »Der Aufstand des Abendlandes: AfD, Pegida & Co« im Kölner PapyRossa Verlag veröffentlicht hat, beleuchtete die rechtspopulistische Szene, die nunmehr seit Monaten gegen Migranten hetzt. Die Berlinerin Erika Baum berichtete von ihren Erfahrungen im antifaschistischen Kampf.

Wir hatten eine Lesung mit Ellen Schernikau organisiert, die aus den Werken ihres Sohnes, des 1991 verstorbenen Schriftstellers Ronald M. Schernikau, vortrug. Peter Mertens, Vorsitzender der Partei der Arbeit Belgiens, las aus seinem Bestseller »Wie können sie es wagen?«, griechische Kommunisten berichteten vom Widerstand gegen die Erpressungspolitik der Troika, und Ukrainer warben für Solidarität mit den Kämpfen im Donbass. Mit einer Podiumsdiskussion, einem Antirepressionsworkshop und einem Konzert am Samstag abend stimmten sich die Teilnehmer außerdem auf die Proteste gegen den G-7-Gipfel in zwei Wochen im bayerischen Elmau ein.
Die SDAJ selbst zog am Montag eine positive Bilanz. Nicht zuletzt, weil es ihr gelungen war, auch viele andere politische Jugendorganisationen für das Festival zu begeistern. So wurde das Camp etwa von der Naturfreundejugend NRW, verschiedenen Schülervertretungen, Gliederungen von Gewerkschaftsjugendverbänden, kurdischen, antifaschistischen und antiimperialistischen Organisationen unterstützt. »Und noch etwas macht unser Festival zu etwas Besonderem: Hier packt jeder mit an. Das Festival ist von den Jugendlichen der SDAJ selbst organisiert worden. Und weil hier niemand darauf aus ist, Gewinn zu machen, sind auch die Essens- und Getränkepreise niedrig«, konstatierte der sichtlich zufriedene SDAJ-Bundesvorsitzende Paul Rodermund. Ähnlich äußerte sich der DKP-Vorsitzende Patrik Köbele, der voll des Lobes für die SDAJ war und dieser zu ihrem »hochprofessionell organisierten Festival und den spannenden inhaltlichen Diskussionen« gratulierte.
Was so viele Jugendliche am Festival der Jugend begeistert hat, brachte Florian Hainrich aus Kiel auf den Punkt: »Uns verbindet mehr als nur ein paar durchtanzte Nächte. Wir wollen den Kapitalismus zur Geschichte machen, und das Festival der Jugend ist eine einmalige Gelegenheit, um mit Aktivisten aus allen Ecken der Welt zu diskutieren, wie das gelingen kann. Ich fahre mit vielen neuen Ideen und neuem Elan nach Hause. Das nächste Festival der Jugend kann ich jetzt schon kaum erwarten.«
DKP queer organisierte aber nicht nur die Lesung mit Ellen Schernikau sondern auch wieder einen eigenen Pavillion, an dem es ab morgens Kaffee für die Frühaufsteher gab, Informationsmaterial, Plakate und Buttons konnten mitgenommen werden und am Abend gab es um die SDAJ zu unterstützen vegane Küche die gut bei den Festivalbesuchern ankam.
Der DKP queer Pavillion war einer von vielen Magneten des Festivals. Unsere Tische und Bänke waren oft bis in die Nacht umlagert.
Wir alle sehen es wie Florian! Und freuen uns auf das nächste Festival der Jugend!
Thomas Knecht & Markus Bernhardt
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